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PROJEKTE | 2005 | STALINS DEUTSCHE ELITE

STALINS DEUTSCHE ELITE

Deutsche Spezialisten im Dienste der Sowjetunion

Autor & Regie:
Martin Hübner

Redaktion:
Dr. Katja Wildermuth

Länge:
52'

Produktion:
astfilm productions | im Auftrag von MDR | ARTE // ARTE

Überall in der Sowjetischen Besatzungszone, wo begehrte deutsche Spezialisten zu finden sind, sind bewaffnete Spezialkommandos der Sowjets unterwegs. Häuser werden umstellt, ein Dolmetscher übersetzt die kurze Ansprache des diensthabenden Offiziers: "Auf Befehl der sowjetischen Militäradministration müssen Sie fünf Jahre in der Sowjetunion arbeiten. Sie können Ihre Frau und Kinder mitnehmen und so viele Sachen wie Sie wollen ...". Ein Schock für die Betroffenen. Auch Helmut Banas, ein Junkers-Triebwerkspezialist wird am 22. Oktober um 5.00 Uhr früh mit dem Stalin-Befehl konfrontiert. Gleich mehrere Güterzüge, voll gestopft mit "Wunderwerken deutscher Ingenieurskunst" und den dazugehörigen Ingenieuren, dampfen ab in Richtung Osten.

Die geheime Nacht- und Nebelaktion wurde generalstabsmäßig geplant und durchgeführt. Keiner sollte den sowjetischen Headhuntern entkommen oder gar noch gen Westen fliehen können. Zehn Tage später finden sich die überrumpelten Deutschen irgendwo im Inneren der Sowjetunion wieder. Helmut Banas aus Dessau landet mit 800 Kollegen in Kuibitschew an der Wolga, die V2-Raketen-Spezialisten werden auf die einsame Insel Gorodomlja verfrachtet. Niemand erfährt Genaueres über die weiteren Pläne der Sowjets. Die erbeuteten deutschen "Superhirne", die kurz zuvor noch mehr oder weniger fanatisch für "Führer, Volk und Vaterland" gearbeitet hatten, erweisen sich schnell als kooperativ. Deutschland ist zerstört und Arbeit zu finden absolut unmöglich.

Vor diesem Hintergrund fällt es "Hitlers Himmelstürmern" nicht sonderlich schwer, sich in den Dienst der Sieger zu stellen. Der Bedarf an neuartigen Düsenjets und Raketen ist nach dem verlorenen Krieg in den deutschen Trümmerlandschaften gleich Null. Die Sowjets statten ihre fremdländischen Spezialisten mit allerlei Privilegien aus. Beispielsweise bekommen sie doppelt so viel Geld wie die sowjetischen Spezialisten. Es beginnt ein Leben im "goldenen Käfig".