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PROJEKTE | 1995 | DIE ROTE BOMBE

DIE ROTE BOMBE

// ausgezeichnet mit dem Fernsehpreis in Parma 1995

Autor:
Jürgen Ast | Karlheinz Eyermann

Regie:
Jürgen Ast

Redaktion:
Johannes Unger

Länge:
45'

Produktion:
astfilm productions | im Auftrag des ORB

30. Oktober 1961, ein Militärstützpunkt im Norden der Sowjetunion. Die Besatzung eines strategischen Fernbombers startet im Morgengrauen zu einer Geheimmission, Kurs die Eismeerinsel Nowaja Semlja. Eine Stundespäter wurde die gewaltigste Nuklearwaffe getestet, die jemals gezündet wurde. Ihre Sprengkraft übertraf die der Hiroshima-Bombe um mehr als das 2500-fache.

Chruschtschow inszenierte den 50-Megatonnen-Test, um den Westen zweieinhalb Monate nach dem Bau der Mauer in Berlin weiter unter Druck zu setzen. Diese Erpressungsdiplomatie und die Spekulation mit dem Weltkrieg prägte den politischen Stil in der letzten Amtsperiode Chruschtschows. Der geistige Vater der Superbombe war Andrej Sacharow. In dieser Zeit begann bei Sacharow, der eher ein militärischer Falke war, ein erstes Umdenken.

Über die Vorbereitung und Durchführung des "Super-Bomben" Tests wurde ein Dokumentarfilm mit allen Phasen des Unternehmens gedreht, unterlegt mit feierlicher Musik und patriotischen Texten im Propaganda-Stil. Dieser Film aus dem "Giftschrank" sowjetischer Archive bildet das Ausgangsmaterial für eine Dokumentation, die Einblicke geben will in die Strukturen der ehemaligen Supermacht Sowjetunion, insbesondere in den Bereich der Nuklearentwicklung. Sie will an Hand der unbekannten Geschichte der "Roten Super-Bombe" die Zeit "am Rande des Krieges" zeigen. Sie dokumentiert zum ersten Mal öffentlich das Szenario einer "Sowjetischen Wunderwaffe".