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PROJEKTE | 1992 | VISION UND WIRKLICHKEIT

VISION UND WIRKLICHKEIT

Der Bauhausdirektor Prof. Rolf Kuhn

Autor & Regie:
Jürgen Ast | Maik Roth

Redaktion:
Anette Reiß

Länge:
30'

Produktion:
astfilm productions | im Auftrag des MDR

Professor Doktor Rolf Kuhn - Bauhausdirektor in Dessau. Wir treffen ihn in seinem Arbeitszimmer. Wann gab es die ersten Berührungspunkte mit dem Bauhaus? Wie wird man Bauhausdirektor in der DDR, wie bleibt man es nach der Wende in der neuen Bundesrepublik? Kuhn erzählt über seine Studentenzeit in Weimar 1965-70, die Tätigkeit an der Bauakademie in Berlin, den Versuch Visionen in die sozialistische Wirklichkeit zu setzen, Erfolge zu haben, Schwierigkeiten zu ertragen. 1977 übernimmt er den Lehrstuhl für Stadtsoziologie in Weimar, wieder ein Aufbruch, aber auch spätere Resignationen. Dann zehn Jahre später die Berufung zum Bauhausdirektor. "Ich grenze erst einmal nichts aus im Leben", sagt er.

Die legendäre Bauhausbühne, die Werkstatträume, die berühmte Treppe - Rolf Kuhn erklärt uns sein Haus und sein neues Konzept der Dreiteilung: Werkstatt-Sammlung-Akademie. "Ziel des Neuen Bauhauses ist die Umkehr des alten" - Was aber bedeutet so ein Satz konkret? Oder die Neuorientierung "Nicht vom Haus in das Haus, sondern vom Haus in die Region." Der konkreten Vision eines "Industriellen Gartenreichs" gilt Rolf Kuhns besonders Augenmerk, eine für diesen eher stillen Menschen fast ungewöhnliche Besessenheit. Wir fahren mit ihm durch die Wörlitzer Parklandschaft und die Industrielandschaft um Vockerode, in die Mondlandschaften der Tagebaue und die Siedlungslandschaften in Dessau Nord. Hunderte Ideen, die ihn beschäftigen, die er mit seinen Mitarbeitern, Studenten diskutieren und umsetzen will. Der Film bietet eine Zwischenbilanz, Rück- und Ausblicke für eine legendäre Institution und seinen Direktor.