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PROJEKTE | 2006 | DIE GLIENICKER BRÜCKE

DIE GLIENICKER BRÜCKE

Letzte Hoffnung der Spione

rbb-Reihe: "Geheimnisvolle Orte"

Autor & Regie:
Daniel Ast | Jürgen Ast

Redaktion:
Rolf Bergmann

Länge:
45'

Produktion:
astfilm productions | im Auftrag des RBB

Eine Brücke im Nebel. Die Sicht kaum mehr als ein paar Meter, das Gebiet von "unauffälligen" Gestalten weiträumig abgeschirmt. Zwei Männer kommen sich auf der Brücke entgegen, ein Augenblick des Innehaltens, dann ist alles vorbei … Der Klassiker eines Agententhrillers. Immer wieder benutzt, immer wieder inszeniert. Symbol für das Dealen der Geheimdienste im Kalten Krieg. Als am 10. Februar 1962 der erste Agentenaustausch, Powers gegen Abel, auf der Glienicker Brücke stattfand, wurde sie weltberühmt - als Umschlagplatz für Spione.

Seit dem Fall der Mauer herrscht wieder reger Verkehr auf dem einstigen  Geheimnis umwitterten Ort zwischen Potsdam und Berlin. Tausend mal mehr Menschen überqueren die Brücke heute an einem Tag als in den 40 Jahren der deutschen Teilung. Nur eine kleine Tafel erinnert hier noch an die dramatischen Geschehnisse, als sich für kurze Momente der Eiserne Vorhang hob. Zwei Fluchtflugzeuge, ein toter GI, Mögliches und Unmögliches wechselte hier von Ost nach West und von West nach Ost. Mit dem spektakulären Austausch des sowjetischen Bürgerrechtlers Anatoli Schtscharanski, im Februar 1986, endete das einzigartige Kapitel des Agententransfers auf der "Brücke der Einheit". Ein Handel in dem Kohl und Honecker, Reagan und Gorbatschow persönlich "mitspielten". Für viele das Zeichen der Wende im Kalten Krieg.

Die Glienicker Brücke, ein Ort mit vielen Gesichtern. Wichtigstes Bindeglied der legendären Reichsstraße 1 zwischen Aachen und Königsberg - Kulisse für Helmut Käutners berühmten Film "Unter den Brücken", 1944 im Bombenhagel gedreht - 4 Jahrzehnte lang die bestbewachte Brücke der Welt. Heute, über 300 Jahre nach dem Setzen des ersten Brückenpfahles, ist dieser einst geheimnisvolle Schauplatz des Kalten Krieges ein Teil des Weltkulturerbes, Zentrum des wieder entdeckten "Preußischen Arkadiens".