ÜBER LEBEN IN AUSCHWITZ
Vier Berichte aus Birkenau
Autor & Regie:Rolf Bergmann | Jürgen Ast
Redaktion:Jens Stubenrauch
Länge:45' | 60'
Produktion:RBB
Auschwitz ist zu einer Chiffre geworden für millionenfachen Mord. Menschenmord nicht nur im "industriellen" Maßstab, sondern auch mit industriellen Mitteln - in Todesfabriken der Nationalsozialisten. Auschwitz war solch eine Todesfabrik, ein Vernichtungslager. Was hier geschah, ist nicht greifbar und nicht begreifbar. Elie Wiesel, Auschwitz-Überlebender und späterer Friedensnobelpreisträger, hat ein Problem, das hieraus folgt, so formuliert: "Wie kann man eine Geschichte erzählen, die man nicht erzählen kann, die man aber erzählen muss?" Die Ratlosigkeit bleibt auch nach Jahrzehnten bei denen, die sich dem Thema annähern.
Der Film basiert auf Berichten von vier Überlebenden: Einer ungarischen Jüdin aus Budapest, einem Mann aus Warschau, der am Warschauer Aufstand beteiligt war und danach ins Konzentrationslager Auschwitz kam. Zu Wort kommen ein jüdischer Mann aus Prag und ein weiterer, der aus dem Sudetenland stammt. Beide leben heute in Israel. Alle vier Zeitzeugen erzählen vom Leben und Sterben in Auschwitz-Birkenau, über die Zustände dort, von der Entmenschlichung Durch die KZ-Wärter, von Lebenswillen und Todesangst, von Kälte, Hunger und eigener Verrohung - vom Auschwitz-Alltag. Die Erzählungen werden ergänzt durch Reflexionen über das Leben in diesem Konzentrations- und Vernichtungslager; Reflexionen von Menschen, die ihre Lagererfahrung schriftstellerisch "verarbeitet" haben - von Paul Celan bis Tadeusz Borowski.