SCHWARZE COKTAILS FÜR BRANDENBURG
Lamine Thior - Ein Afrikaner in Brandenburg
Autor & Regie:Bernd Weissig
Redaktion:Hellmuth Henneberg
Länge:30'
Produktion:astfilm productions | im Auftrag des ORB
Schwarze Haut, schwarze Musik, schwarze Cocktails. Ein schwarzer Film? Ein Film voller Farben. Ein Film gemixt aus dem Temperament, dem Unternehmertum und vor allem dem unwiderstehlichen Satchmo-Lachen eines Barkeepers aus Cottbus. Lamine Thior, in Guinea in Afrika geboren, mixt seit September 2000 seine "Schwarzen Cocktails" in der Lausitz-Metropole. Ein kleines Stück Weltkultur: eine Terrasse wie auf der Champs-Élysées wird eröffnet, der kubanische Koch bringt die Düfte der Karibik in die Lausitz. Und was wäre ein Cocktail ohne Musik? Rum, Eis und Limetten, zwischen Funk und Flamenco, zwischen Tango und "Buena Vista Social Club". Billy Goodman, der Sohn des weltberühmten Vaters Benny Goodman, spielte schon in der "Calypso"-Bar, Daniel Burley, Spanky Wilson, Johnna Tucker, ...
Die Cocktails des Alltags. Lamine beim Auswählen der Früchte auf dem Großmarkt. Am Nachmittag die Vorbereitungen auf die lange Nacht hinter der Bar. Zwischendurch Absprachen für die nächsten Konzerte, Termin in der Druckerei, das Programmheft muss fertig werden, Treffen mit Architekten, für den Neubau der Terrasse, ... Ab 20.00 Uhr die ersten Gäste, der letzte geht erst gegen Drei. Lamine löscht das Licht. Er schließt die Bar und schlendert zu Fuß in den Cottbusser Morgen. Ein Lächeln. Ein Blick. Ein letzter Blues. "Wo Du Dich wohlfühlst, da ist Dein zu Hause."
Der Film erzählt von einer Selbstverständlichkeit, die 2001 so noch keine ist: eine Cocktailbar in Brandenburg mit einem Afrikaner als Chef. Für viele etwas Exotisches, für Lamine Thior nichts Außergewöhnliches. Natürlich hat auch er von Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus im Osten Deutschlands gehört, schon bevor er in die Lausitz kam. Doch er bleibt souverän, sein Lachen kennt keine Vorurteile. Ein Film voller Farben und Musik, voller Toleranz und Lebensfreude.