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PROJEKTE | 1995 | VERORDNET, VERMESSEN, VERTEILT

VERORDNET, VERMESSEN, VERTEILT

Die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone

Autor:
Jürgen Ast | Gerd Liepe

Regie:
Jürgen Ast

Redaktion:
Johannes Unger

Länge:
45'

Produktion:
astfilm productions | im Auftrag des ORB

"Junkerland in Bauernhand!" - unter dieser Losung begann vor 50 Jahren im Spätsommer 1945 eine radikale Umgestaltung der Landwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. 3,3 Millionen Hektar Boden wurden entschädigungslos enteignet, 7000 Junker und Großgrundbesitzer verloren ihren Besitz an über eine halbe Million Landarbeiter, Umsiedler, landarmer Bauern. Am Anfang dieser Umwälzung, die als "Bodenreform" in die Geschichte einging, stand noch das Motto "Frei wird der Bauer auf eigener Scholle" ...

Der Film dokumentiert die verschiedenen Etappen der "Bodenreform" - die Bildung der Bodenkommissionen, die Aufteilung der enteigneten Güter, die Gründung der Neusiedlerdörfer ... Die Dokumentation ist eine Spurensuche nach dieser ersten "Umwälzung von oben", die noch von breiten Bevölkerungsschichten getragen und vollzogen wurde, und sie ist eine kritische Bestandsaufnahme der heutigen Folgen und des Umgangs mit der Bodenreform nach der Wiedervereinigung Deutschlands.

War die Bodenreform ein "notwendiger demokratischer Akt", der in der Westzone versäumt wurde oder war sie ein "Willkürakt" der Besatzungsmacht als Vorbereitung für eine "Sowjet-Kollektivierung"? Pochen die damaligen Gutsbesitzer heute mit Recht auf Entschädigung oder ist die Bodenreform ein "hohes Gut", dass in die Einheit Deutschlands eingebracht wurde? Die Meinung zur Bodenreform fallen verschieden aus, heute, so wie vor fünfzig Jahren.